Als im Jahr 2021 Danny Niemann zu den Krefeld Ravens kam, da gehörte er ohne Frage zu den Topverpflichtungen des damaligen Fünftligisten. Immerhin blickt der Linebacker auf ganze fünf Jahre Bundesliga-Football im Dress der Düsseldorf Panther zurück. Bei den Ravens lieferte er dann auch ab, wurde in der folgenden Saison Tackle-Leader und nahm in der Mitte der Defense eine tragende Rolle ein. Leider verletzte er sich dann schwer am Knie und musste lange aussetzen.
Da er auch beruflich sehr eingebunden war, dauerte die Pause insgesamt zwei Jahre. Doch nun, mit dem Aufstieg in die dritte Liga, juckt es den am 29. Juni 1991 in Ratingen geborenen 32-Jährigen wieder und er entschied sich zum Comeback. Kaderplaner Dino Volpe blieb über diese Zeit stets im engen Austausch mit Niemann, stets in der Hoffnung, ihn in bester körperlicher Verfassung wieder für das Ravens-Kader gewinnen zu können. Dass die zweijährige Pause den so starken und erfahrenen 1,83 Meter großen 110-Kilo-Mann ausbremsen könnten, erscheint unwahrscheinlich. Immerhin hatte er auch vor seiner ersten Ravens-Saison eine sogar vierjährige Pause hingelegt und wurde dann zum vielleicht wichtigsten Defensivspieler der Raben. Im kommenden Jahr wird es Teil einer mit Top-Ravens bestückter Unit. Spielern wie Max Emmerich, Ramon Franco, Justin Kleckers, Torben Höffler, Can Ari, Hannes Sell werden sich über den erfahrenen Zuwachs freuen. Doch neben der erwähnten Erfahrung bringt er auch eine starke Fitness mit.

Bei ihm betont er auch noch einen anderen Aspekt: „Danny ist sportlich wie erwähnt ein toller Gewinn, ein Riesenspieler. Aber fast ebenso wichtig ist, dass er auch charakterlich ein überragender Typ ist, der für die Mannschaft, den Teamgeist, sehr wichtig ist, sich immer einbringt und seine Teamkameraden mitreißt. Wir kennen uns seit vielen Jahren und standen damals gemeinsam auf dem Platz“, sagt er.
Für den so Gelobten, der in seiner Karriere insgesamt drei Aufstiege – einen davon mit den Ravens – feierte, ist es ein heim kommen zu einem Team, das ihm am Herzen liegt. „Ein Wechsel ist es ja nicht“, sagt er augenzwinkernd auf die Frage, warum er sich nun den Ravens anschließt. „Verletzungs- und Arbeitsbedingt hat es die vergangenen beiden Jahre immer nur für ein paar Trainingseinheiten gereicht. Aber das Knie ist wieder fit und da auch die Jobsituation es zulässt, will ich noch einmal richtig angreifen. Ich will wieder aufs Feld und alles dafür tun, um mit dem Team die nächste Meisterschaft nach Krefeld zu holen“, betont er. Und so lässt er auch beim persönlichen Ziel – ganz Ravens-like – keine Fragen offen und keinen Raum für Relativierungen: „Ganz klar: Der Aufstieg in die GFL2“, sagt der designierte Leistungsträger, dessen Rückkehr im ganzen Team Freude auslösen dürfte.
Denn der Hinweis auf die charakterlichen Stärken des Defensivstrategen ist nicht aus der Luft gegriffen. Etwas geringer hingegen dürfte die Freude bei gegnerischen Offense-Koordinatoren ausfallen. Denn ohne Frage macht Danny die Ravens-Defense noch einmal ein Stück stabiler, stärker, variabler und schwerer auszurechnen. Und das ist, ob der Leistungen im Vorjahr, durchaus eine Drohung an die Konkurrenz.